Gut Osterrade in Bovenau

Gut Osterrade

Gut Osterrade ist in der Neuzeit des 16. Jahrhunderts entstanden. Aber schon im Mittelalter hat es ganz in der Nähe ein Gut gegeben : Dosenrode. Es gab dem heutigen Ortsteil Bovenaus seinen Namen. Besitzer bis ins 14. Jahrhundert waren die Herren von Dosenrode. Damit erklärt sich auch der Name Osterrade. Es ist das Gut östlich des alten Dosenrode, erbaut auf einer Rodung im Wald.
Mit seinen prachtvollen Außenmaßen und seiner anmutigen Lage entspricht Osterrade so ganz den landläufigen Vorstellungen eines schleswig-holsteinischen Herrenhauses, umgeben von einem wasserführendem Graben. Dicht im Norden liegt der Nord-Ostsee-Kanal und im Süden finden sich die Reste des Alten Eiderkanals. Mitten durch den Hof führt die Straße, in ihrem bogenförmigen Verlauf sieht man das Herrenhaus aus verschiedenen Perspektiven zwischen den hohen Buchen. Die Straße teilt zugleich das Gut. Auf der einen Seite liegt das Herrenhaus mit seinen Nebengebäuden, auf der anderen Seite findet sich der Wirtschaftshof.
 Erste Hinweise auf ein Herrenhaus finden sich 1587. Ein lang gestreckter einstöckiger Bau mit Ziegeldach und Ecktürmchen. Detlev Brockdorff bezieht Teile des alten Rantzau`schen Gebäudes mit ein und errichtet 1723 ein neues Herrenhaus. 1829 gelangte das Gut für 155000 Reichstaler an Johann Friedrich Wehrtmann, der das Gebäude in seiner jetzigen Ansicht errichtete, ebenfalls unter Einbeziehung des vorhandenen Baubestandes. Auf diese Weise enstand ein ansehnlicher klassizischter Breitbau mit seinen zwei Geschossen und den dreizehn Fensterachsen. Die eigentliche Hauptfront springt in den drei mittleren Achsen etwas zurück. Dadurch entsteht eine Art Vorhalle, die durch zwei eingestellte toskanische Rundsäulen und einen segmentbogigen Giebel betont wird. Die Ecken des Hauses sind rustiziert gemauert und die beiden Geschosse werden durch ein glattes Gesimsband getrennt. An den Bauherren erinnert eine Schrift im Bogenfeld des Giebels: "Johann Michael Friedrich Wehrtmann, Erbherr auf Osterrade, hart dieses Haus wiedererbauet, MDCCXXIX". Etwa zu dieser Zeit wurden auch die Hofgebäude erneuert. Der Hamburger Großkaufmann Caesar v. Hildebrandt erwarb das Gut 1836. Nach dem Tode seines gleichnamigen Sohns verkaufte die Witwe den Besitz an die Fürsten von Schaumburg-Lippe.
Heute befindet sich das Herrenhaus mit den als Reitstall genutzten Nebengebäuden in Privatbesitz.